Ich kann mich nicht mehr an das erste Wort erinnern, das mich besonders berührt hat oder den Auslöser dafür, warum ich nichts mehr liebe als das Schreiben. Vielleicht liegt es an der Liebe, die ich davor hatte – das Tanzen. Da kann ich mich genau erinnern, wann ich das erste Mal das Gefühl hatte: das und nichts anderes.
Ich hatte auf Video (!) „Flashdance“ geschaut und begriff plötzlich, dass ich auch für modernen, freien Tanz als Basis eine klassische Ausbildung brauchte. Es hat mich so gepackt, dass ich mir eine von den wirklich ekelhaften Mint-Zigaretten meiner Mutter nahm, obwohl ich erst 15 Jahre später anfing zu rauchen, und mich damit auf den Balkon setzte. In dem Augenblick beschloss ich, alles dafür zu tun, um Tänzerin zu werden.
Aber ich weiß eins: Als ich anfing, Tagebuch oder Aufsätze in der Schule zu schreiben, entwickelte sich in meinem Kopf eine Art Sing Sang, wie zum Beispiel jetzt gerade. Es ist wie eine Melodie. Ich singe sozusagen die Wörter auf das Papier und dieses Gefühl von Fließen und von einer leichten Erregung, von einer sanften Forderung, weiter zu singen und nicht aufzuhören, ist das, was mich am Schreiben und auch an Worten oder Texten berührt. Ich spüre sofort, wenn ein Text nicht rund ist, keine eigene Melodie hat.
Wenn ich schreibe, ist es, als würde ich am Klavier sitzen und eine Partitur spielen. Manchmal schreibe ich im Takt von Liedern und haue wie wild in die Tasten. Was ich dann spüre, ist, dass ich einen unendlichen Quell an Kreativität habe und das macht mich sehr glücklich. Ich schreibe und schreibe und schreibe.
P.S.: Ich habe auch ein Lieblingswort: „Yaourt“. Es heißt auf Französisch Jogurt. Warum ich es so liebe, weiß ich nicht genau. Für mich ist es das perfekte Wort. Es ist offen und geschlossen zugleich und es klingt wunderschön.
Was liebt ihr? Wann fängt eure Seele an zu tanzen?
Es gibt so viele Dinge, die meine Seele tanzen lässt. Die Vögel, die in meinem Garten singen und den nervigen Straßenlärm übertonen. Der erste Klang von Klavier und Gitarrenmusik, das Rauschen der Wellen oder das Riesel des Regenmachers. Wenn man einfach nur mal innehält, trifft man automatisch auf den Klang der Seele – denke ich!