Meinung, Heldin des Alltags, Jana Behr
Meinung, Heldin des Alltags, Jana Behr
Alltagsrebellinnen

Tief in meinem Innern bin ich eine Rebellin

Letztens sprach mich ein Leser meines Blogs an. Er meinte, er lese meinen Blog wirklich gerne und liebe meine Geschichten.

Meinung, Heldin des Alltags, Jana Behr
Alltagsrebellinnen

Letztens sprach mich ein Leser meines Blogs an. Er meinte, er lese meinen Blog wirklich gerne und liebe meine Geschichten. Allerdings fiele ihm auf, dass ich oft auch bei kontroversen Themen zu unkritisch schreiben würde. Denn gerade als selbständige alleinerziehende Frau könne man doch bestimmt das eine oder andere Mal auch Fehler im System entdecken. Damit brachte er doch einen Stein bei mir ins Rollen… 

Ich muss sagen, ich könnte tatsächlich einen ganz anderen Blog schreiben. Einen, von äußerst anregenden Fights mit dem Finanzamt, vielleicht von den ach so schweren Seiten alleinerziehend zu sein und auch mal dunklen Zeiten. Aber ganz ehrlich: Ich finde, ich gebe schon extrem viel von mir preis. Dann müssen die Menschen nicht auch noch meine tiefsten Untiefen (haha, das Wort gibt es gar nicht…) kennenlernen und auch nicht unbedingt mitbekommen, über was ich mich den lieben langen Tag so aufrege.

Nur die Gedanken sind wirklich frei

Es hat aber noch mit etwas anderem zu tun: Ich denke nicht, dass man so einfach öffentlich seine Meinung sagen kann. Das wird uns zwar immer suggeriert, aber so richtig ehrlich, das mag doch wirklich keiner. Auch wenn wir denken, dass wir doch „Ach so frei“ sind, sind wir das nicht im geringsten. Zwar werden wir nicht, wie in anderen Ländern, direkt mit dem Tode bedroht, aber jetzt mal ganz ehrlich: Nachteile und Verluste nehmen nicht viele hin, nur, um sich für ihr Ding einzusetzen.

Das kommt davon…

Das fängt schon im Kindergarten an. Schlimmer wird es dann in der Schule. Wer, in gleich welcher Gemeinschaft, nicht schön konform ist, der ist ganz schnell draußen. Ich zum Beispiel mochte irgendwann einmal meine beste Freundin nicht mehr. Weiß nicht mehr warum. Ich wollte halt einfach nicht mehr mit ihr spielen. Sie versuchte daraufhin, sich umzubringen. Die Folge: Eine Sitzung mit meiner Klassenlehrerin, meiner Mutter, ihrer Mutter, ihr und mir, in der vereinbart wurde, dass ich doch wieder hin und wieder mit ihr spielen sollte. Was für ein Schwachsinn im Nachhinein. Und ein Beweis dafür, wie wenig unsere Meinung zählt und wie weitreichende Folgen es haben kann, wenn man sich mal traut, sie zu sagen.

Einsatz wird abgestraft

Ähnliche Erfahrungen machte ich dann im Job. Immer sprang ich in die Bresche für die Schwachen, gegen Ungerechtigkeiten und Falschheiten. Das hatte zur Folge, dass ich einmal meinen Job verlor, bzw. mein Vertrag nicht verlängert wurde, und die anderen Male vom Rest der Mannschaft gemobbt wurde. Nur, weil ich ehrlich gewesen war. Jetzt gerade denke ich auch schon, wenn ich das jetzt schreibe, dann könnten zukünftige Arbeitgeber oder Kunden denken, dass ich schwierig bin. Stimmt aber gar nicht. Hin und wieder, aber lange nicht mehr so oft, bin ich vielleicht ehrlicher als andere Menschen. Das ist doch eigentlich etwas Gutes, oder?

Meinungsfreiheit? Fehldiagnose!

Aber ehrlich? Das hat doch alles nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Ich denke, da machen wir uns gehörig etwas vor. Insbesondere derzeit wird mir das immer wieder klar. Wer nicht konform geht mit der absolut gutmenschlichen Einstellung zu unserer derzeit doch etwas angespannten politischen Lage, der ist gleich Rassist oder noch schlimmeres. Nur, weil er sich vielleicht fragt, wohin alles noch führt.

Es wird auch nicht mehr diskutiert, sondern bei den einen, den Bösen, gleich getötet und bei den anderen, den Guten, von der Facebook-Freundesliste gelöscht… Auch wenn das eine weniger bedrohlich als das andere ist, hat das mit Demokratie oder „Leben un leben looße“ nichts mehr zu tun. (Obwohl natürlich jeder selbst bestimmen kann, wer auf seiner Facebook-Freundesliste steht. Es geht nur ums Prinzip.)

Deshalb werde ich einen Teufel tun, meine Meinung in so einem Medium öffentlich kund zu tun oder besonders kritisch zu sein. Und überhaupt: In meinem Blog geht es um „Sex in the City“ ;), ja, auch mal Herzschmerz, aber vor allem um Lachkrämpfe und eine, von mir aus, auch manchmal etwas flachere (dafür aber entspannte) Art, den Alltag mal von einer anderen Seite zu sehen.

Angst war schon immer die größte Kraft

Ich glaube, ich weiß übrigens, warum wir uns so unendlich schwer tun damit, für unsere Ziele bis zum Letzten zu kämpfen – die meisten jedenfalls: Es ist die Verlustangst. Die Angst, Freunde, Zuneigung oder Zuspruch zu verlieren. Sie ist so stark, dass nur die mutigsten unter uns ihre Ziele über ihr (alltägliches) Leben setzen.

Ups, ist jetzt doch ganz kritisch geworden… Beim nächsten Mal lachen wir wieder – versprochen!

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