Wolf im Schafspelz, Heldin des Alltags, Jana Behr
Wolf im Schafspelz, Heldin des Alltags, Jana Behr
A literal depiction of the saying a wolf in sheeps clothing

Wolf im Schafspelz

Immer, wenn die Unruhe mich erfasst, fange ich an, über mein Leben nachzudenken. Das Ergebnis ist immer das Gleiche:

Wolf im Schafspelz, Heldin des Alltags, Jana Behr
Auch ein Wolf im Schafspelz kann süß sein…

Immer, wenn die Unruhe mich erfasst, fange ich an, über mein Leben nachzudenken. Das Ergebnis ist immer das Gleiche: „Ich bin zu dick. Ich bin noch solo und hey, warum ist eigentlich noch nicht mein siebtes Buch veröffentlicht?“ Diese Warums begleiten mich schon mein ganzes Leben und lassen mich nie zur Ruhe kommen. 

Seitdem ich denken kann, wollte ich was Besonderes sein oder wenigstens werden. Deshalb rackerte ich mich als Kind sechs Stunden im Ballettsaal ab. Ich wollte Prima Ballerina werden. Und, na ja, eine zeitlang sah es sogar ganz danach aus, als könnte mein Traum wahr werden. Kurz bevor es dazu kam, ging ich von der Folkwangschule ab.

Ein anderes Beispiel: Seit Jahren möchte ich ein Buch schreiben. Und schreiben, denke ich, das kann ich… eigentlich… Aber schon beim Gedanken daran, dass ich wirklich ein Buch anfange, schnürt sich meine Kehle zu und mir fallen tausend Gründe dagegen ein, wie zum Beispiel: „Was, wenn ich nach 30 Seiten nicht mehr weiter weiß? Muss man davor kein fertiges Skript haben? Was ist, wenn ich es schreibe und alle finden es doof?“ Usw. usw. Und, ehe ich mich versehe, sind wieder fünf Jahre vorbei. Zum Beispiel fehlt mir bei einem kleinen Märchenbuch für Kinder und Erwachsene nur noch das letzte Kapitel…, aber das seit zwei Jahren. Und, obwohl jeder, dem ich es bis jetzt vorgelesen habe, dahinschmilzt, sowohl Kinder als auch Erwachsene, traue ich mich einfach nicht, es zu beenden. Dabei könnte ich es wahrscheinlich innerhalb eines Nachmittags fertig schreiben, wenn man bedenkt, dass ich für diesen Text bis jetzt zehn Minuten gebraucht habe.

Urvertrauen ist die Basis

Oft denke ich darüber nach, warum eine Claudia Hilker (Claudia ist immer mein Superhero, weil sie ganz viele Dinge in unserem Business einfach richtig macht…;)) so erfolgreich ist und warum ich es nicht wirklich schaffe, meine PS auf die Straße zu bringen. Ich grübele und grübele und letztlich ist es wohl mein alter blinder Fleck „Urvertrauen“, den ich trotz unzähliger (Über-die-)Schulterblicke in Ratgeberbücher, Seminare und Therapien noch immer nicht entdecken konnte.

Von Schafen und Wölfen

Und immer wieder dieses Warum? Warum ich, warum nicht die? Warum ich nicht, warum die? Und dann hatte ich auf einem unserer Unternehmerinnenstammtische ein tolles Gespräch: Eigentlich ging es um was anderes. Ich hatte gerade was im Job erlebt, was wieder mal nur mir passieren konnte und das Bekloppte daran ist, dass ich es mir einfach mal wieder gefallen ließ. Und sogar, wie ich so bin, in einer schlechten Situation noch etwas Gutes entdecken wollte. Jedenfalls erzählte ich das meiner Gesprächspartnerin. Sie hatte gerade etwas ähnliches erlebt. Sie allerdings sah es gelassener und sagte dann etwas, was mich wenigstens für den Moment sehr beruhigte. Sie meinte, dass sie sich schon lange nicht mehr über sich in solchen Situationen aufregen würde. Ihrer Meinung nach gäbe es halt Schafe und Wölfe. Wölfe würden immer vorangehen, ihr Ding machen und alles an sich reißen. Schafe würden es halt über sich ergehen lassen. Vor sich hin meckern und dann halt weiterziehen. Man sei entweder das eine oder das andere. Da könnte man strampeln, wie man wolle.

Immer noch mehr…

Im ersten Augenblick nahm mir diese Sicht der Dinge den Druck raus und für eine Zeit hörte ich auf zu strampeln. Ich gab mir ganz viel Mühe, zu akzeptieren, dass ich halt ein Schaf bin. Ist ja auch süß und so kuschelig. Und, meckern kann ich auch ganz gut… 😉

Nur, dass jetzt diese Unruhe wieder von mir Besitz ergreift. Dieser Jagdtrieb nach Mehr … Und, auch wenn mir die Erkenntnis, dass man eben ist, der man ist, immer wieder für eine Weile Ruhe gibt und auch mehr Gelassenheit, dauert diese nicht lange an. Wer weiß, vielleicht bin ich ja ein Wolf im Schafspelz?

Wie ist das bei euch? Gebt ihr euch mit dem zufrieden, was ihr habt, was ihr seid? 

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