In Pradaschuhen Rad fahren

Also, mal ganz ehrlich, ich bin doch wirklich nicht ganz normal. Gerade bin ich mit meinen nagelneuen Pradaschuhen Rad gefahren. Und jetzt sprinte ich auf ebendiesen, wohlgemerkt 12 Zentimeter Mörderabsätzen, in die Bahn. Wieder einmal bin ich zu spät losgefahren, um meinen Kleinen in die Schule zu bringen. Es muss ein Bild für die Markengötter abgegeben haben. Selbst bei „Sex and the city“ hätte diese Kombination, Prada und Rad, einen Auftritt bekommen. Und jetzt bin ich auf dem Weg zum Kunden.

Ursprünglich wollte ich die klassische Karrierefrau werden. „12.00 Uhr Mailand, die Frisur sitzt. 16.00 Uhr London, die Frisur hält. 20.00 Uhr Berlin, noch immer alles perfekt.“ Ich habe diese Werbung schon als kleines Mädchen geliebt. Doch das Schicksal hat mir ein Schnippchen geschlagen. Ein zu spät entdecktes rotes Lichtlein meines Personameters war gleichzeitig das Stoppsignal für das von mir geplante Leben. Nicht, dass ich es jemals bereut hätte. Aber ab diesem Zeitpunkt lief alles anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber darüber habe ich schon an anderer Stelle schon gesprochen: Man soll keine festen Lebenspläne haben. Denn es kommt immer anders.

Dabei war das zehntelmillimetergroße Ergebnis meiner Unvorsicht am Anfang sogar der Grund dafür, dass ich meinen damaligen Job behalten durfte. Denn bekanntlich sind werdende Mütter unkündbar. Der größte Kunde meiner Agentur war abgesprungen. Grund genug für eine betriebsbedingte Kündigung. So aber erhielt ich einen neuen Kunden. Bis ich eines Tages von der Unfähigkeit meiner Agentur untereinander zu kommunizieren, so frustriert war, dass ich kündigte.

Alleinerziehende for Oscar!

Jetzt also sitze ich in der Bahn und erhole mich vom morgendlichen Stress. Ich liebe meinen Sohn sehr, aber Pünktlichkeit ist nicht gerade einer meiner größten Stärken. Er muss jeden Tag um Punkt 8.00 Uhr in der Schule sein. Für mich jeden Morgen aufs Neue ein Graus. Für solche Fälle wünschte ich mir dann doch einen Mann an meiner Seite, der es liebt, Kinder in die Schule zu bringen. So etwas soll es ja geben… Ich jedenfalls fühle mich dadurch täglich immer wieder unter Druck gesetzt.

Von der einen Seite liebe ich solche Tage, an denen ich nahtlos aus der Rolle der alleinerziehenden Mutter in die der Businesswoman schlüpfe. Manchmal bin ich sogar regelrecht berauscht davon, auf der Bühne des Lebens so viele Rollen spielen zu dürfen. So kann man das nämlich auch sehen. Alleinerziehende Mütter, die zudem noch selbständig sind, dürfen ganz vieles sein: Mutter, Geliebte, Chefin und auch ein bisschen Drama-Queen, denn jeder verzeiht einer alleinerziehenden Mutter, wenn sie auch mal ein bisschen am Rad dreht! Und, wenn es auch in Pradaschuhen ist… . 😉

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