„La La Land“ oder warum ich Stories kreiere!

Letztens war ich in „La La Land“. Ein wundervoller Film, der einen aus der Realität in die Realität entführt. Um das zu verstehen, muss ich ein wenig ausholen…
La La Land, Jana Behr, Heldin des Alltags
Foto: Bild von Franziska Schemel, auf der Kölner Liste 2017 fotografiert

Letztens war ich in „La La Land“. Ein wundervoller Film, der einen aus der Realität in die Realität entführt. Um das zu verstehen, muss ich ein wenig ausholen… Also… 

Viele denken nach den Trailern, die sie gesehen haben, dass der Film ein kitschiges Musical ist. Ist er irgendwie  auch. Er ist schreiend bunt. Es wird hin und wieder, oder besser gesagt, ganz schön oft gesungen… und natürlich getanzt. Ich musste ihn trotz 180 Filmpreisen und dem Rekordgewinn von 7 Golden Globes und 14 Oscar-Nominierungen immer wieder vor Leuten verteidigen und empfehlen. Ich war völlig irritiert, denn ich fand ihn total realistisch und traurig und gar nicht unrealistisch und kitschig.

La La Land – Momente

Ich fragte mich, warum das so ist und dann ist es mir klar geworden: Zum einen habe ich viele der Szenen, die im Film gezeigt worden sind, selbst erlebt. Ich habe ja selbst einmal Tanz studiert und hatte viel mit Künstlern zu tun. Wir haben oft einfach so auf einer Party oder so losgetanzt, also mit Choreographie oder einer hat sich an ein Piano gesetzt und wir haben mitgesungen. Ich kann mich an einen Nachmittag erinnern, an dem einer einen Ghettoblaster in den Hof der Folkwanghochschule stellte. Nach und nach kamen Tänzer raus und fingen an zu tanzen und wie in La La Land sprangen und flogen wir auch über die parkenden Autos. Musiker kamen hinzu und fingen an, die Songs zu begleiten. Es war irre! Auch viele Magic Moments durfte ich erleben: In einer Mondscheinnacht stellte mein Freund mir einen Stuhl in die Mitte des Ballettsaals. Der Mond schien rein und er setzte sich ans Klavier und spielte … nur für mich. Mir läuft heute noch der Schauer den Rücken runter.

Kunst ist nicht einfach so

Allerdings und das ist eigentlich der Aspekt, den ich an dem Film so realistisch finde: Kunst geschieht nicht einfach nur so, weil man schöne Musik mag oder schöne Bilder malen kann. Kunst ist ein komplexer Prozess im Künstler und das heißt auch, dass diese Menschen kompliziert und sehr mehrschichtig sind. Nicht umsonst bin ich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr mit einem Künstler zusammen. Da könnte ich Geschichten erzählen…. Worauf ich hinaus will, ist, dass die Kunstwelt eine der härtesten ist. Ich habe über zehn Jahre jeden Tag sechs bis acht Stunden im Saal gestanden und hätte bei Erfolg ein knallhartes Berufsleben als Tänzerin vor mir gehabt. Dagegen ist die Agenturszene, wo ich letztlich gelandet bin, ein Streichelzoo. Ab von den körperlichen Anstrengungen, die keiner nachvollziehen kann, der nicht selbst getanzt hat.

Am Ende gewinnt die Kunst

Genauso hart ist auch das Leben von Musikern und Schauspielern. Man, ich konnte mich so gut in dieses Leben im Film reinfühlen. Und, wenn dann die wahrscheinlich einzige wirkliche Chance im Leben da ist, dann ist es kein Wunder, so hart es auch ist, dass Mia sich für die Karriere entscheidet. Die ganze Zeit fragt man sich, wie sie das tun kann, bei einer so perfekten Liebe. Am Ende kommt die Auflösung. Beide haben das berufliche Ziel erreicht, das sie sich immer gewünscht haben – allerdings nicht zusammen. Denn zwei fantastische Künstler sind manchmal einfach zu viel. Ich liebe die Szene, in der sich Mia nach dem Besuch mit ihrem Ehemann in Sebastians Jazz-Club noch einmal umdreht. Sie sehen sich an und nicken sich zu. Der Blick sagt: „Alles ist gut. War alles richtig so.“

Von der Kunst angetrieben

Warum La La Land als der erfolgreichste Film in die Filmgeschichte eingeht? Weil er einerseits so schön unrealistisch ist, wie Künstler sind und sein müssen, um das zu schaffen, was sie schaffen. Gleichzeitig zeigt er, was Künstler im Leben oft auf sich nehmen, weil sie nicht anders können als ihr Ding zu machen. Tagtäglich leben sie ein Leben als Gratwanderung zwischen Traum und harter Wirklichkeit.

Wir sind alle ein bisschen La La, oder?

Jetzt mal wieder in den Alltag zurück. Ich glaube, deshalb liebe ich es, Geschichten zu kreieren. Oft werde ich von anderen als Träumerin dargestellt. Manchmal auch leicht belächelt. Auch wenn ich keine Tänzerin geworden bin, steckt noch immer eine kleine Künstlerin in mir… Klar kommt auch mir oft die Frage: Lebe ich zu sehr in der Welt der Vorstellung und nicht genug in der Realität? Aber ganz ehrlich, ich lebe lieber mit meinen verrückten Stories im Kopf und male mir mein Leben kunterbunt aus, als im grauen Alltag herumzudümpeln. Kein Wunder, dass La La Land laut Wikipedia auch eine beschönigende Bezeichnung eines realitätsfernen Seelenzustandes bezeichnet. Aber ganz ehrlich: Wären wir nicht alle gerne hin und wieder ein bisschen La La?

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