Frank Bauer, Heldin des Alltags, Jana Behr
Frank Bauer, Heldin des Alltags, Jana Behr
Wilde Frühstückstische nach wilden Partys...

Herz-Hüpf-Momente dank Frank Bauer

Letzten Samstag war ich auf der Artfair. Da bin ich eigentlich jedes Jahr. Und jedes Jahr versuche ich mein Glück und möchte einen alten Freund besuchen, der mittlerweile ein sehr erfolgreicher Künstler ist.

Frank Bauer, Heldin des Alltags, Jan Behr
Patrick… schöne Vergangenheit…. Bild von Frank Bauer, Öl auf Leinwand, 2014, © Galerie Voss

Letzten Samstag war ich auf der Artfair. Da bin ich eigentlich jedes Jahr. Und jedes Jahr versuche ich mein Glück und möchte einen alten Freund besuchen, der mittlerweile ein sehr erfolgreicher Künstler ist. Und, jedes Jahr habe ich das Pech, dass er entweder schon da war oder noch kommt oder, wie dieses Jahr, gar nicht da ist. Ich erzähle das, weil mir dieses Jahr dort aber trotzdem etwas sehr schönes passiert ist, was mich, dazu inspiriert hat, mal „Danke“ zu sagen für die vielen „wunder-vollen“ Momente, die mir in meinem Leben schon passiert sind – meine Herz-Hüpf-Momente. 

Jedenfalls geht es bei besagtem Künstler um Frank Bauer, einem ehemaligen Meisterschüler von Gerhard Richter. Als ich dieses Mal auf dem Stand vorbeigeschaut habe, er war, wie erwähnt, nicht da, schenkte mir sein Galerist ein Buch über seine letzte Ausstellung. Das fand ich wirklich entzückend. Jedenfalls habe ich mir das Buch direkt im Café angeschaut und wurde in meine Vergangenheit entführt.

Partynächte über den Dächern von Düsseldorf

Lustigerweise hatte Frank nämlich ein Bild von meinem Ex-Freund gemalt, das ich noch gar nicht kannte. Und schwupps war ich über 20 Jahre jünger und auf einer der legendären Partys bei Frank in Düsseldorf. Davon gibt es auch unglaublich tolle fotorealistische Bilder, die er gemalt hat. Ich erinnere mich an die coole Musik und daran, dass wir immer über ein Küchenfenster aufs Dach geklettert sind und dann bei einer Zigarette und einem Glas Wein über den Dächern Düsseldorfs gefeiert haben. Die Partys waren lang und intensiv, so, wie man sich das halt bei Künstlerpartys vorstellt und morgens gab es immer ausgedehnte Frühstücke. Von den Frühstückstischbildern hat Frank auch unzählige gemalt und es ist Wahnsinn, wie realistisch sie sind und wie sehr sie die Stimmung und die Erinnerung an damals wachrufen. Ich garantiere, die Frühstückstische sahen wirklich genau so aus… .

Zufälle gibt’s, die gibt’s gar nicht!

Jedenfalls erinnerte mich das Bild von meinem Exfreund natürlich auch an diese Zeit und an die verrückte Geschichte, dass ich ein paar Jahre später in der gleichen Wohnung mit meinem Sohn und Ex-Mann gelebt habe, in der ich auch als Studentin mit meinem Exfreund eine WG hatte. Nur war die Wohnung von ihm, da er Architekt geworden war, mittlerweile wunderschön saniert worden, so dass wir mit meiner kleinen Familie umgeben von freigelegten Natursteinmauern lebten. Wahnsinnig schön. Total irre war, dass ich diese Wohnung über ein Inserat bekam und vorher nicht wusste, dass es ebendiese Wohnung war, in der ich Jahre zuvor schon einmal gelebt hatte.

Music made my Life

Natursteinmauern bringen mich dann direkt zur Folkwanghochschule, wo ich Tanz studiert habe und dort mehrere dieser unfassbaren Herz-Hüpf-Momente erleben durfte. Zum Beispiel stellte mir ein Exfreund in einer Mondnacht einen Stuhl mitten in den Ballettsaal und spielte für mich Klavier. Das Mondlicht schien durch die großen Fenster herein. Noch heute bekomme ich Gänsehaut und finde dieses Erlebnis noch immer völlig surreal.

Ein anderer komponierte für mich sogar ein Stück, wohlgemerkt in 12-Ton-Musik. Es wurde sogar aufgeführt. Die Originalpartitur schenkte er mir. Das Einzigartige an diesem Stück war, dass kurz vor dem Ende eine einminütige Pause eingebaut war, der ein einziger Kuss folgte. Irre, oder?

Wie im Film

Und, kennt ihr noch „Fame“, den Tanzfilm? Da gibt es doch diese Szene, wo die auf der Straße tanzen, über Autos und so. Genauso etwas durfte ich im Innenhof der Folkwanghochschule erleben. Irgendjemand stellte eines Nachmittags einen Ghettoblaster auf und immer mehr Tänzer, Schauspieler und Musiker kamen heraus und der ganze Hof tanzte, später auch – wie im Film – über die Autos.

Apropos tanzen: Ich war an der Folkwang als noch Pina Bausch Dekanin war und es gab echt Tage, wo sie rauchend beim Unterricht zuschaute. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Trotzdem einmalige Momente, die mir keiner mehr nehmen kann und so unendlich wertvoll.

Ich bin dankbar und immer zutiefst berührt, wenn ich an diese und noch viele viele andere Herz-Hüpf-Momente denke. Es tut so gut einmal inne zu halten und einfach nur dankbar zu sein. Für dieses Leben.

Und, danke, Herr Voss. Sie haben mir viel mehr als ein Buch geschenkt… .

PS: Hier noch ein Link, wo Ihr noch mehr Bilder von Frank Bauer bewundern könnt.

Was waren euere Herz-Hüpf-Momente? Erinnert euch an sie zurück, damit euer Herz mal wieder einen kleinen Sprung macht!

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